Schallschutz-Grundlagen

Um bestmögliche Schallschutzwerte zu erzielen, sind unterschiedliche Komponenten von Bedeutung. Die exakte Definition der vorhandenen Hauptlärmquelle ist ausschlaggebend für die richtige Wahl des Schallschutzglases. Denn Lärm setzt sich aus zahlreichen Frequenzbereichen zusammen, die jeweils unterschiedliche Wahrnehmungen hervorrufen können. Daher ist es besonders wichtig, diejenigen Frequenzbereiche zu dämmen, die in Abhängigkeit des Standortes und des dort auftretenden Lärms lokalisiert werden. Genauso entscheidend für die Schalldämmung sind in der Praxis die Rahmenkonstruktion, die Dichtungssysteme zwischen Glas und Rahmen, die Scheibengröße sowie die umgebenden Wände des Gebäudes. Für die Erreichung des gewünschten Schallschutzes ist dabei sowohl das Dichtungssystem zwischen Fenster und Flügel, als auch ein sorgfältiger und fachmännischer Einbau der Fenster besonders wichtig.

Funktion und Aufbau von Schallschutz-Isolierglas

Leistungsfähige Schallschutz-Isoliergläser werden durch folgende Maßnahmen erreicht:

  • Erhöhung der Glasmasse
    Je schwerer die Scheibe ist, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert.
  • Scheibensteifigkeit
    Je elastischer die Scheibe ist, desto höher ist in der Regel der Schalldämmwert.
  • Asymmetrischer Aufbau
    Bei Isoliergläsern mit asymmetrischem Aufbau verringert sich der Einfluss der Eigenfrequenz. Da auch die Koinzidenzeinbrüche bei verschiedenen Frequenzen liegen, wird so eine deutliche Verbesserung der Schalldämmung erreicht.
  • Elemente mit Verbundsicherheitsglas und einer speziellen Akustik-PVB-Folie [SI-Folie]
    Zwischenschichten aus einer speziellen Akustik-PVB-Folie bewirken biegeweichere Schalen und damit weniger markante Koinzidenzeinbrüche.
  • Gasfüllung im Scheibenzwischenraum [SZR]
    Je nach spezifischem Aufbau wird mit der Verwendung von Edelgasen eine Verbesserung der Schalldämmung erreicht.

Korrekturwerte C und CTR

Beim bewerteten Schalldämmmaß Rw in dB wird die akustische Wirkung auf spezifische Lärmeinwirkungen [unterschiedliche Frequenzbereiche] wie Wohn-, Straßen- oder Fluglärm nicht speziell berücksichtigt. Die Korrekturwerte C und Ctr passen das bewertete Schalldämmmaß durch Korrektur an bestimmte Standardlärmsituationen an. Der C-Wert liefert eine Zusatzinformation bezüglich der Eignung der Verglasung auf wenig tiefe Frequenzen, wie z. B. schneller Straßen- und Schienenverkehr, spielende Kinder usw. Der Ctr-Wert kann für die Beurteilung von Störungen mit vielen Tiefton- Anteilen, wie z. B. Straßenlärm mit viel Schwerlastverkehr, langsamer Schienenverkehr, Flugzeuge in großer Entfernung oder Lärm von Discotheken verwendet werden.

Die Schreibweise ist wie folgt:
Rw [C; Ctr] dB

Beispiel:
Eine Verglasung weist folgende Werte auf:
Rw 42 [–2; –5] dB

Schalldämmung in Bezug auf Wohnlärm:
Rw = 42–2 = 40 dB

Schalldämmung in Bezug auf Fluglärm:
Rw = 42–5 = 37 dB